
Der Flughafen Saigon, eigentlich immer der Anfang vom Ende. Dieses Mal ist es anders. Wohl wissend, dass mein Visum für Vietnam schon seit ein paar Tagen abgelaufen ist, stehe ich in der Warteschlange am Check-In. Früher als mir lieb ist, fällt dieser missliche Umstand auf. Vergeblich angestanden und mir von einem Kanadier das Ohr abkauen lassen. Er hat in Kanada alle Zelte für eine Vietnamesin abgebrochen, die er seit ein paar Tagen kennt und im Sündenpfuhl Bangkok kennengelernt hat. Die besten Vorrausetzungen um mal die Kreditkarte kreisen zu lassen. Beachtliche 1800 USD innerhalb einer Woche hat er Ihr in ihr entzückendes Hinterteil gedrückt. Mal so als Orientierungsgröße, die Meisten Vietnamesen verdienen ca. 300 USD im Monat. Gut, ich hatte in der Situation andere Sorgen, als mit diesem Typen die aus Kanada importierte Flasche Wein zu köpfen und mir mehr davon anzuhören. Die Diskussion mit dem Grenzbeamten zieht sich in etwas wie ein Kaugummi, aber letztlich halte ich einen Schnibbel Papier in der Hand, der mir das Gate zum Abflug öffnet.
In Bangkok wartet schon Marcel am Gepäckband und es geht ab in die Stadt. Die nächsten Tage bieten genug Stoff für die Verfilmung des dritten Teils von Hangover. Aber ihr wisst ja, what happens in Bangkok, stays in Bangkok. Wir haben auf jeden Fall alle Gesichter der Stadt auf unseren Streifzügen kennengelernt. Das hochglanzpolierte Touristenviertel, so wie die abgewrackten Gassen auf dem Weg zum Hauptbahnhof. Unsicher haben wir uns jedoch nie gefühlt.
Am Abend unseres zweiten Tages in Bangkok sitzen wir im Zug Richtung Süden. Ein sehr geschäftstüchtiger Thailänder scherzt die ganze Zeit mit uns rum, ob wir nicht ein Bier trinken wollen. Nach gefühlten 2 4 Versuchen wird selbst unser Willensstarker Körper schwach und wir genießen eine Flasche der lokal gebrauten Köstlichkeiten um uns danach im Großraumabteil des Zuges zur Nacht zu betten. Der Genuss der Schlafgelegenheit währt nicht lang, da wir um 5 Uhr morgens dieses wohlig warme Bett verlassen müssen um es gegen einen Pritschenwagen mit 30 anderen Mitfahrern einzutauschen. Dann ab auf die Fähre in Richtung unseres Tauchdomizils. Schon morgens um halb sieben wird dort gefeiert und getrunken, bis sich die Planken gebogen haben. Das war natürlich nichts für uns Dinosaurier in der Kükenmasse.
Nach der Ankunft auf der Insel und dem Bezug unseres Gratis Bungalows ging es auch direkt los. Die erste Tauchtheroriestunde steht an. Danach erkunden wir die nähere Umgebung und stranden direkt neben unserem Bungalow am Strand in einer Bar. Ohne hier unnötiger Weise ins Detail zu gehen, möchte ich festhalten, dass der am nächsten Morgen anstehende Tauchkurs etwas holprig verlief. Koh Tao ist echt ein Plätzchen Erde, an dem man stranden kann. Wir haben die Tage dort sehr genossen. Besonders den Canada-Day. Morgens um halb 7 stehen wir mit vollem Marschgepäck bereit um raus aufs Meer zu fahren. An dem Tag stehen 3 Tauchgänge an, unter anderem unser erster Tieftauchgang. Beim Aufstieg aus 30 m Tiefe kommt unter den Tauchern in der Umgebung plötzlich Unruhe auf. Dann endlich sehen wir warum. Ein Waalhai, 6 m lang und majestätisch dahingleitend. Ein unbeschreibliches Gefühl mit diesem „kleinen Riesen“ zu schwimmen. Auch die Weiteren Tauchgänge an diesem Tag waren einfach nur klasse und haben uns viele wunderbare Schönheiten der Ozeane nähergebracht. Enttäuschender Weise mussten wir feststellen, dass es wohl doch keine Meerjungfrauen gibt. Anyway, HAPPY CANADA DAY!!!
Ein weiteres Highlight der nächsten Tage war die Full-Moon Party auf Koh Phanghan. Mit dem Nachmittagsboot geht es rüber auf die Nachbarinsel, die sich schon im Ausnahmezustand befindet. Ganz nach dem Motto, der Mond ist voll und wir haben auch schon Durst, haben sich dort tausende Menschen am Strand versammelt um eine mega Sause zu feiern. Besonders genial waren dabei die ganzen Neonfarben, mit denen jeder voll gepinselt wurde, und was im dortigen Schwarzlicht besonders gut wirkte. Auch unsereins hat ein wenig Gefallen an den mitgebrachten Töpfchen Farbe gefunden J Ohne den Genuss der Nachtruhe geht es wieder zurück nach Koh Tao und auf direktem Wege zu zwei Tauchgängen.
Dann kommt der Moment des Abschieds. Es geht weiter nach Malaysia. Auf der Nachtfähre geht es wieder Richtung Festland. Das Boot war hölzern und in die Jahre gekommen. In der neunstündigen Überfahrt war eine Übernachtungsgelegenheit mit inbegriffen. Die Leute lagen auf zwei Ebenen Schulter an Schulter gereiht, wie Sardinen in einer Dose. In der Luft schwebt förmlich die Ansage, Nächster Halt Lampedusa. Nach der Fähre geht es auf der Ladefläche eines Tuck Tucks zum Busunternehmen und weiter in einen dieser Höllenvans, die mir schon in Kambodscha aufgestoßen sind. Dann umsteigen und wieder in so ein Gefährt, nach 5 Stunden auf der Anhängerkuppelung der vorherfahrenden Fahrzeuge, überqueren wir die Grenze nach Malaysia, zu Fuß! Nach mehr als 24 Stunden Reise durch den Hades erreichen wir die Perhentian Islands in Malaysia. Ein traumhafter Fleck dieses Planeten. Es ist Samstag und halb Malaysia strebt in dieses Idyllische Paradies. Dieser Umstand beschert uns haufenweise Absagen bei der Unterkunftssuche. Fast hatten wir uns schon mit der Nacht am Strand angefreundet, als wir noch buchstäblich das letzte Zimmer auf der Insel ergattern. Grund genug, die nächsten Tage mit Tauchen und traumhaften Sonnenuntergangsimpressionen am Strand zu genießen.
Nun geht weiter, Hauptstadtluft schnuppern…Next stop: Kuala Lumpur!!!
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